6 Brockel bis Neuenkirchen

Die Strecke war auch heute spärlich ausgeschildert, oder fast gar nicht? Naja, jedenfalls haben wir
einen Pfeil als Richtungswegweiser angebracht. Eigentlich schade, denn so ist ein Pilger gänzlich auf ein gps-Gerät angewiesen, aber dann ist es kein Pilgerweg.  Zu einem gps-Gerät oder auch Smartphone gehört zwangsläufig ein Internetzugang dazu, um den track laden zu können. Schade, daß nur Leute mit Geld sich diesen Weg leisten können.

Natürlich braucht man dann auch die entsprechenden Kenntnisse, um das Gerät bedienen zu können, denn routingfähig ist die Strecke nicht, uns gefällt das natürlich hervorragend.

Trotz Navi haben wir uns verlaufen, weil wir die Routingfunktion vom Gerät eingestellt hatten. Aber der Weg führt über eine Pferdekoppel, das kann ein Computer natürlich nicht wissen und führte uns über die Landstraße. Glücklicherweise hatten wir den Fehler rechtzeitig gemerkt und die Navigation abgestellt. Den hier im blog hochgeladenen Track mußte ich deshalb nachträglich bearbeiten. Bei der Pferdekoppel waren wir durch den Irrtum und die fehlenden Wegweiser so verunsichert, daß wir überall einen Weg gesucht haben - vergeblich - denn es ging tatächlich am Rand der Koppel entlang und am
anderen Ende der Koppel wieder hinaus.

Du "Alte Socke" so wird man hier angeredet, wenn man endlich 25 Jahre alt geworden ist. Nachbarn, Freunde, Verwandte machen das für jedermann sichtbar, indem vor dem Haus jede Menge alter Socken aufgehängt werden. Natürlich wird das ausgiebig gefeiert.


 Heute hatten wir mal richtig schönes Wetter, die Sonne schien uns ins Gesicht, wir konnten die Jacken ausziehen und tatsächlich jede Menge Fotos machen. Zu Anfang unserer Tagesetappe wechselten sich noch Teerstraße und Sandweg ab, aber dafür entschädigten uns die überall aufspringenden Knospen an den Büschen - jetzt weiß ich endlich, warum auf englisch der Frühling "spring" heißt. Die Knospen springen auf, die Blümchen hüpfen aus dem Boden, überall beginnt es zu blühen

Unterwegs begleiteten uns Buschwindröschen, Huflattich, Osterglocken - alles wild in freier Natur.

 Im Heidekreis mussten wir noch ein kurzes Stück auf der Landstraße - hier hat uns übrigens auch das Navi geärgert und wollte uns geradeaus auf kürzestem Weg nach Neuenkirchen bringen. Aber die gepflasterten Wege konnten wir schon bald endgültig verlassen.

 Ab jetzt hatten wir nur noch Wald- und Wiesenwege - welch eine Gnade für unsere Füße!


Die kleinen Dörfer Bellen, Rosebruch und Moordorf unterwegs sind zwar hübsch, aber leider fehlt uns der Kaffee. Es gibt unterwegs keine Einkehrmöglichkeit und wir sind froh über die Holzstapel am Wegesrand für unser Picknick. 

Mal sehen, ob es morgen so märchenhaft weiter geht.


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